Wie viel Plastik steckt in deinem Workout?

Egal ob Yoga, Boxen oder Fußball. Sport ist wichtig und tut der physischen und psychischen Gesundheit gut. Was man aber nicht vergessen darf: Was macht das alles mit der Umwelt?

 

Was am Sport nicht so nachhaltig ist

Viele Leistungssportler*Innen fliegen für Wettkämpfe oder Turniere in fremde Länder oder machen Fitnessurlaub mit dem Rennrad in Barcelona. Ins Fitnessstudio fahren viele Leute mit dem Auto und die Proteinriegel sind in Plastik verpackt. Es scheint fast so, als sei Nachhaltigkeit genau dann egal, wenn man etwas Gutes für seinen Körper tut.

Das ist aber definitiv die falsche Herangehensweise, denn:

Die Weltmeere sind voll mit (Mikro-)Plastik und bereits so weit in marine Ökosysteme vorgedrungen, dass das schwere Folgen nach sich zieht.

Was hat das nun aber mit dem Sport zu tun?

 

 

Sportkleidung

Sportkleidung besteht in den meisten Fällen ausschließlich aus synthetischen Textilien wie Polyester. Ein Blick in den Kleiderschrank und dir werden Nylon, Polypropylen, Elastan und Polyester begegnen. Wenn synthetische Kleidung gewaschen wird, brechen die Fasern beim Waschvorgang und diese Partikel können weder von der Waschmaschine noch von Kläranlagen gefiltert werden, weil sie so klein sind. Dieses "Mikroplastik" ist dann auf dem besten Wege ins Grundwasser zu gelangen. 

Wäscht du beispielsweise fünf Kilogramm Polyesterkleidung, dann werden mehrere Millionen Mikroplastikpartikel freigesetzt.

Jährlich landen so schätzungsweise 10 Millionen Tonnen Plastik im Meer, etwa 30% davon sind Mikroplastik und davon stammen bis zu 30% aus Textilien. Das macht umgerechnet 900.000 Tonnen Mikroplastik allein von synthetischer Kleidung pro Jahr.

Alles zum Thema Mikroplastik kannst du auch in unserem Blogbeitrag 'Unsichtbare Plastikgefahr' nachlesen. 

 

Greenpeace kritisiert die großen Sportbekleidungshersteller, weil sie in ihren chinesischen Produktionsstätten für eine heftige Umweltverschmutzung sorgen. So wurden zum Beispiel Flüsse mit giftigen Substanzen verschmutzt. Hintergrund dazu war eine Untersuchung von Greenpeace, bei der ein Jahr lang die Produktionswässer-Einleitungen von zwei Fabriken untersucht wurden. Deshalb forderte die Umwelt-Organisation transparente Arbeitswege, um zu sehen, wie und wo die giftigen Chemikalien eingesetzt werden.

 

 

Vor- und Nachteile von synthetischen Textilien

  • Synthetische Textilien können günstig hergestellt werden, weil Rohöl und Chemikalien in großen Mengen gehandelt werden.
  • Die Herstellung verbraucht wenig Wasser (im Ausgleich verschmutzen synthetische Textilien mit dem Mikroplastik eine Menge Wasser)
  • Polyester ist funktional, es hält lange, ist robust, atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend, also wirklich gut geeignet für den Sport.

 

  • Synthetische Kleidung ist biologisch nicht abbaubar, der Vorteil der Beständigkeit wird also zum Nachteil für die Umwelt.
  • Bereits beim ersten Schwitzen stinkt das Polyester-Shirt, da sich geruchsbildende Bakterien auf synthetischen Fasern deutlich schneller vermehren können als auf natürlichen Fasern wie Baumwolle
  • Die Kleidung basiert auf Erdöl, welches ein stark begrenzter Rohstoff ist
  • Plastikfasern sind weniger saugfähig, sie haben also Schwierigkeiten, beim Sport Schweiß aufzunehmen

 

 

Alternativen

Merinowolle ist zum Beispiel eine gute Alternative für Polyester. Ansonsten gibt es mittlerweile viele Unternehmen, die plastikfreie Sportmode verkaufen, darunter Organic Basics, Avocado Store, Hessnature oder Patagonia.

Für Homeworkouts kann auf Yogamatten aus Kork, Naturkautschuk oder Bio-Baumwolle umgestiegen werden, die weniger belastend für die Umwelt sind.

Auch Sportschuhe gibt es plastikfrei, von sneakers unplugged zum Beispiel.

Aber die kleinen Veränderungen beim Sport fangen schon bei der Vorbereitung an. Ihr könnt eure Proteinriegel beispielweise selber machen oder mit dem Fahrrad zum Fitnessstudio fahren.

 

 

Fazit

Am Ende muss jeder für sich entscheiden, welche Sportkleidung er*sie tragen möchte. Wer nicht auf die Vorteile synthetischer Kleidung verzichten möchte, kann aber beispielsweise bei vinted.de oder ebay Kleinanzeigen nach Second Hand Kleidung schauen. 

 

 

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