Unsichtbare Plastikgefahr?

 

Wenn ihr an Plastikverschmutzung denkt, dann schwirren euch bestimmt Müllberge, verendete Tiere und achtlos weggeworfenen Plastikverpackungen im Kopf rum. Doch Plastikverschmutzung äußert sich noch anders. Beispielsweise durch das kaum sichtbare Mikroplastik.

 

Was ist Mikroplastik?

Als Mikroplastik werden Plastikstücke bezeichnet, die kleiner als fünf Millimeter und daher schlecht für das menschliche Auge erkennbar sind. 

 

Woher stammt das Mikroplastik?

Was haben Chipstüten, der Controller der Lieblingskonsole und euer Funktionsshirt gemeinsam? Richtig, sie sind für viele nicht nur Teil des Zeitvertreibs im Lockdown, sondern bestehen auch aus Plastik. Was wir als Plastik kennen, ist nichts anderes als Kunststoff. Diese sind synthetisch hergestellte Werkstoffe und in unserem Alltag allgegenwärtig. Auch dann, wenn Plastiktüten zum Beispiel nach einer langen Zeit von 10 - 20 Jahren für das Auge nicht mehr sichtbar sind, existieren winzige Bruchstücke, die unsere Umwelt belasten und verschmutzen. Dieses Mikroplastik gelangt dann in den Organismus von Tier und Mensch. 

Die Kunststoffpartikel, die beispielsweise durch Wind und Wetter oder durch falsche Entsorgung in die Meere gelangen, werden von Fischen und anderen Meerestieren in ihren Organismus aufgenommen. Durch unseren Fischverzehr, gelangen die Partikel dann in unsere Körper. Doch auch durch die Luft, Leitungswasser und den täglichen Umgang mit Plastikverpackungen, nehmen wir diese auf.

Pro Woche nehmen wir ungefähr 5 g Mikroplastik zu uns, das entspricht einer ganzen Kreditkarte.

  • In unseren Meeren schwimmen bereits mehr als fünf Billionen Plastikteile
  • Schätzungen zufolge, wird Plastik teilweise "für immer" existieren
  • Es gibt Berichte von über 700 Meerestierarten, die Plastik gefressen oder sich darin verfangen haben

 

Wie schädlich ist Mikroplastik für Menschen?

Bezüglich dem Gefahrenpotential von Mikroplastik steht die Forschung noch ganz am Anfang und es gibt große Wissenslücken. Auch Wissenschaftler sind sich seit Jahren uneinig. Manche gehen davon aus, dass der Körper Mikroplastik ab einer Größe von 5µm zwar aufnimmt, diese über den Magen-Darm-Trakt aber auch wieder ausgeschieden werden. Der Naturschutzbund kritisiert die verfrühte „Entwarnung“, fordert mehr Kontrollen des Trinkwassers und warnt davor, dass nicht untersucht wurde, welchen Einfluss die Mikroplastikaufnahme durch die Atmung hat und die Studienlage auch nicht aussagekräftig genug sei.

Deutlich ist, dass Mikroplastik jährlich etliche Tierleben kostet. Durch Meeresstudien wurde bekannt, dass schwer abbaubare Schadstoffe dazu neigen, an Mikroplastik zu haften. Somit kann der Schadstoffgehalt am Mikroplastikpartikel bis zu 1 Million Mal höher sein als das des umliegenden Wassers. Bei Miesmuscheln können Mikroplastikpartikel nachweislich zu Entzündungen führen. Die Partikel können in Tierorganismen neben Entzündungen außerdem zu Darmverschlüssen, Verletzungen an Schleimhäuten und Störungen des Hormonhaushalts führen.

 

Die Rolle von Hormongiften

Kunststoffen werden während der Herstellung zusätzlich Stoffe zugesetzt. Darunter sind auch sogenannte Hormongifte (endokrine Disruptoren), die den natürlichen Hormonen ähnlich sind und deshalb den Hormonhaushalt negativ beeinflussen können. Einige endokrine Disruptoren sind deshalb verboten oder haben strenge Grenzwerte. Eines der bekanntesten Hormongiften ist wohl Bisphenol A (BPA). Gerade bei Neugeborenen, Kindern, Älteren und Schwangeren kann BPA Krankheiten fördern. Bei Labormäusen wurde 1998 entdeckt, dass sich nach dem Fressen von gelöstem Bisphenol A die Prostata vergrößerte, die Pubertät früher einsetzte und sich die Spermienqualität minderte.

 

Mikroplastik begünstigt Krebs

...denn Kunststoffe ziehen Toxine an und binden diese. Wir sind den ganzen Tag über Kunststoffen ausgesetzt und je mehr wir von ihnen zu uns nehmen, desto mehr können Toxine im Körper gespeichert werden und somit Entzündungen auslösen. So gelten Hormongifte als Mitauslöser von hormonell bedingten Krebsarten, wie Brustkrebs und Hodenkrebs, Unfruchtbarkeit, Diabetes, auch Übergewicht, Immunschwäche sowie Lern- und Verhaltensstörungen (u.a. ADHS).

Eine Überblicksstudie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigt die Zusammenhänge zwischen der Zunahme von hormonbedingten Krankheiten und hormonellen Schadstoffen auf.

 

Die größten Mikroplastikquellen

In Deutschland gilt der Abrieb von Autoreifen als die größte Quelle für Mikroplastik. Die Teilchen, die zunächst auf der Straßenoberfläche verbleiben, können durch Regen in Böden, direkt in Oberflächengewässer oder die Kanalisation gespült werden.

Ein großes Problem ist Kunstrasen bzw. das Kunststoffgranulat was dafür verwendet wird. Dieses Granulat wird durch Wind und durch Sportler:Innen in die Umwelt getragen.

Auch synthetische Kleidung trägt dazu bei, dass Mikroplastik in die Umwelt gelangen. Synthetische Fasern werden während der Wäsche abgetragen und gelangen ins Abwasser.

Die Kosmetikindustrie ist eine große Quelle für Mikroplastik. Kunststoffe werden nicht nur als Schleifmittel in z.B. Peelings und Duschgelen eingesetzt, sondern dienen auch als Filmbildner, Emulsions- und Bindemittel. In unserem 3in1 Dusch-Fluff Limette verwenden wir beispielsweise statt der synthetischen Schleifmittel feinste Meersalzpartikel für ein geschmeidiges Hautgefühl.

 

Vorsicht ist besser als Nachsicht

Wie schädlich Mikroplastik für den menschlichen Organismus genau ist, wurde noch nicht abschließend geklärt und bedarf noch einigen Studien. Sicher ist aber, dass Mikroplastik sehr schädlich für die Tierwelt ist und die Umwelt verschmutzt. 

Da Mikroplastik nur bedingt in lokalen Kläranlagen gefiltert werden kann und dadurch die Welt belastet, sind alle unsere Produkte 100% frei von Mikroplastik, selbst die Verpackung! :-)

Unseren Blogbeitrag zu Mikroplastik in Kosmetika findest du hier.


Unser Tipp

Vielleicht zwei oder drei Plastikprodukte durch (mikro-)plastikfreie oder sogar unverpackte ersetzen. Beispielsweise Zahnpasta oder die Trinkflasche. Nicht jeder Mensch kann alles perfekt machen, aber jeder kann etwas verändern.

 

 

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