Das Plastik-Dilemma und welche Länder sich hier als Vorbilder beweisen
Die EU hat beschlossen, Plastikmüll den Kampf anzusagen. Was dringend nötig ist, machen manche Länder schon längst – vor allem außerhalb der EU.
Dort sind beispielsweise dünne Plastiktüten, die es in Deutschland kostenlos neben Obst und Gemüse gibt, auf der Feindesliste.
Welche Länder sich hier als Vorreiter beweisen, zeigen wir dir heute.
Wusstet ihr, dass…
- Jeder Mensch im globalen Durchschnitt 0,74 kg Müll pro Tag produziert?
- Jährlich allein in Deutschland 2 Milliarden Plastiktüten verbraucht werden?
- In Europa nur etwa 7% der Plastiktüten recycelt werden?
Ruanda
Das wunderschöne kleine Land in Zentralafrika legt in Sachen Plastikverbot klar vor.
Schon seit 2008 sind Plastiktüten hier nämlich komplett verboten. Wer mit einer Tüte erwischt wird, muss sogar Strafe zahlen.
Und auch bei der Einreise ins Land wird genau hingeschaut – Eingeführte Plastiktüten werden vom Zoll beschlagnahmt und Unternehmen, die ohne Sondergenehmigung Plastiktüten nutzen, landen gegebenenfalls auch mal einige Monate im Gefängnis.
Ruanda verbietet nicht nur Plastik, sie klären auch in Schulen darüber auf. So lernen Schulkinder schon früh, wie lange es dauert, bis sich eine Plastiktüte zersetzt.
Die strenge Plastik-Politik zeigt Erfolge: Die Hauptstadt Ruandas, Kigali, ist die sauberste Stadt in ganz Afrika.
Kenia
2017 zieht Kenia dem Vorbild Ruandas nach. Etwa 100 Millionen Tüten wurden jährlich allein von Supermärkten ausgeteilt. Damit wurden Abwassersysteme verstopft, was das Trinkwasser gefährdete.
Jetzt nicht mehr: Wer nun trotz Verbot Plastiktüten verkauft, hat mit einer Geldstrafe von 40.000 US-Dollar und bis zu 4 Jahre Gefängnis zu rechnen. Und auch wer eine Plastiktüte mit sich trägt, kann das mit bis zu 35.000 US-Dollar Geldstrafe teuer bezahlen.
Damit hat Kenia das härteste Anti-Plastiktüten-Gesetz des Kontinents.
Tansania
Frisch dabei ist auch Kenias Nachbar Tansania.
Seit dem 01.06.2019 droht Herstellern von Plastiktüten in dem ostafrikanischen Staat eine Geldstrafe von bis zu einer Milliarde tansanischer Schillinge (etwa 390.000 Euro) oder sogar zwei Jahre Haft.
Auch Verbraucher müssen bei Verstoß gegen das Verbot mit empfindlichen Strafen rechnen: Ein Plastiktütenbenutzer könnte demnach mit 30.000 Schillingen (etwa 12 Euro) oder zwei Wochen Gefängnis bestraft werden.
Plastik für medizinische Zwecke, für Landwirtschaft oder Bauindustrie sind von dem Verbot ausgenommen.
Neuseeland
Neuseeland geht Mikroplastik in Kosmetikprodukten an den Kragen – seit 2018 dürfen diese nicht mehr verkauft werden.
2019 hat Neuseeland außerdem den Verkauf von Plastiktüten verboten.
China
Das stark bevölkerte Land hatte immer mehr mit Plastikmüll zu kämpfen, weshalb die Regierung 2008 beschloss, Gratis-Plastiktüten und deren Herstellung zu verbieten. Besonders diese haben eine extrem kurze Lebensdauer.
Unser Tipp:
Vielleicht kommen wir in Deutschland auch mal dahin, wo diese Länder sind. Natur- und Tierwelt würden es uns danken.
Achtet am besten darauf, dass euer Müll getrennt und ordnungsmäßig entsorgt wird. Jutebeutel und Körbe sehen nicht nur schick aus, sondern können auch mehrfach verwendet werden.
Und zu guter Letzt: In Unverpacktläden macht das Einkaufen richtig Spaß!
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