Wie wird Seife eigentlich hergestellt? Eine detaillierte Anleitung und Vergleich der Methoden

In unserem letzten Beitrag haben wir etwas über die Geschichte der Seife erzählt. Doch wie wird diese heutzutage eigentlich hergestellt und Seife gleich Seife? Wir räumen auf und schaffen Klarheit. Denn Seife ist ein alltägliches Produkt, das uns täglich begleitet, doch viele wissen nicht, wie sie tatsächlich hergestellt wird. In diesem Blogbeitrag werden wir die verschiedenen Methoden der Seifenherstellung erläutern, ihre Vor- und Nachteile aufzeigen und untersuchen, welche Methode die beste ist.

 

Grundlagen der Seifenherstellung

Bevor wir in die verschiedenen Herstellungsmethoden eintauchen, ist es wichtig, die Grundlagen der Seifenherstellung zu verstehen. Seife entsteht durch einen chemischen Prozess namens Verseifung, bei dem Fette oder Öle mit einer Lauge (Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid) reagieren. Dieser Prozess produziert Glycerin und Seifensalze, die zusammen die fertige Seife bilden.



Kaltprozess-Seifenherstellung

 

Die Kaltprozess-Seifenherstellung ist eine traditionelle Methode, bei der die Fette und Öle bei Raumtemperatur mit der Lauge gemischt werden. Hier sind die Schritte und Vor- und Nachteile dieser Methode:

  1. Fette und Öle abwiegen: Zunächst werden die gewünschten Fette und Öle abgewogen.
  2. Lauge herstellen: Natriumhydroxid wird sorgfältig in Wasser aufgelöst.
  3. Mischen: Die Lauge wird langsam zu den Fetten und Ölen hinzugefügt und kontinuierlich gerührt, bis die Mischung andickt (dieser Zustand wird als "Trace" bezeichnet).
  4. Gießen und Aushärten: Die Seifenmasse wird in Formen gegossen und muss mehrere Wochen aushärten.


Vorteile:

  • Die Kaltprozess-Seifenherstellung ermöglicht eine große kreative Freiheit bei der Wahl der Inhaltsstoffe und Düfte.
  • Das Verfahren bewahrt die natürlichen Eigenschaften der verwendeten Öle und Fette.
  • Das enthaltene Glycerin wirkt feuchtigkeitsspendend und pflegend auf die Haut.


Nachteile:

  • Der Aushärtungsprozess dauert lange (mindestens 4-6 Wochen).
  • Die Handhabung von Lauge erfordert Vorsicht und Erfahrung.



Heißprozess-Seifenherstellung



Die Heißprozess-Seifenherstellung ist ähnlich wie die Kaltprozess-Methode, aber die Mischung wird zusätzlich erhitzt, um den Verseifungsprozess zu beschleunigen:

  1. Fette und Öle abwiegen und mischen: Die gewünschten Fette und Öle werden abgewogen und vermischt.
  2. Lauge herstellen: Natriumhydroxid wird in Wasser aufgelöst.
  3. Mischen und Erhitzen: Die Lauge wird den Fetten und Ölen hinzugefügt, und die Mischung wird unter Hitze gerührt, oft in einem Slow Cooker.
  4. Gießen und Aushärten: Die fertige Seifenmasse wird in Formen gegossen und kann nach dem Abkühlen sofort verwendet werden.


Vorteile:

  • Kürzere Aushärtezeit im Vergleich zur Kaltprozess-Methode.
  • Die fertige Seife kann sofort verwendet werden.


Nachteile:

  • Der Prozess kann unordentlich sein und erfordert eine ständige Überwachung.
  • Die Textur der Seife ist oft gröber als bei der Kaltprozess-Methode.
  • Einige wertvolle Pflegestoffe werden durch das Erhitzen zerstört.



Schmelz- und Gießseifenherstellung



Bei dieser Methode wird fertige Seifenbasis geschmolzen und dann mit Farben, Düften und anderen Zusätzen angereichert, bevor sie in Formen gegossen wird.

  1. Seifenbasis schmelzen: Eine fertige Seifenbasis wird in der Mikrowelle oder im Wasserbad geschmolzen.
  2. Zusätze hinzufügen: Farben, Düfte und andere Zusätze werden hinzugefügt.
  3. Gießen und Aushärten: Die Mischung wird in Formen gegossen und muss nur kurz aushärten.


Vorteile:

  • Sehr einfach und sicher in der Anwendung, ideal für Anfänger.
  • Schnell und unkompliziert.


Nachteile:

  • Weniger Kontrolle über die Inhaltsstoffe, da eine vorgefertigte Basis verwendet wird.
  • Kann weniger natürlich sein, abhängig von der verwendeten Seifenbasis.
  • Kann weniger pflegend sein, abhängig von der verwendeten Seifenbasis.

Welche Herstellungsweise ist die beste, wenn ich selbst Seife herstellen möchte?



Die Wahl der besten Herstellungsweise hängt von deinen individuellen Bedürfnissen und Vorlieben ab:

  • Für Anfänger: Die Schmelz- und Gießmethode ist ideal aufgrund ihrer Einfachheit und Sicherheit.
  • Für kreative Freiheit: Die Kaltprozess-Methode bietet die größte Flexibilität bei der Wahl und Anpassung der Inhaltsstoffe.
  • Für schnelle Ergebnisse: Die Heißprozess-Methode ermöglicht eine schnellere Herstellung und Verwendung der Seife.

 

Und welche Herstellungsweise ist die beste, wenn ich meine Seife kaufe?

 

Bei puremetics haben wir uns für Kaltgerührte und kaltgepresste Seifen entschieden. Sie werden oft als die besten angesehen, und zwar aus verschiedenen Gründen, die mit ihrer Herstellungsmethode, den Inhaltsstoffen und den daraus resultierenden Vorteilen für Haut und Umwelt zusammenhängen. Hier sind die Hauptgründe, warum diese Seifen so hoch geschätzt werden:



Schonende Verarbeitung

  • Erhalt der natürlichen Inhaltsstoffe: Beide Methoden, kaltgerührt und kaltgepresst, vermeiden hohe Temperaturen während des Herstellungsprozesses. Dies bewahrt die wertvollen natürlichen Inhaltsstoffe wie Vitamine, Mineralien und Antioxidantien in den verwendeten Ölen und Fetten. Diese Inhaltsstoffe bleiben intakt und bieten der Haut maximale Pflege.
  • Handgefertigte Qualität: Viele dieser Seifen werden von kleinen, handwerklichen Herstellern produziert, die viel Wert auf Qualität und Nachhaltigkeit legen. Der Kauf solcher Seifen unterstützt lokale und kleine Unternehmen und fördert nachhaltige Praktiken.


Natürliche Feuchtigkeitsversorgung

  • Glycerin: Während des Verseifungsprozesses (Verseifung) entsteht Glycerin als Nebenprodukt. Glycerin ist ein hervorragendes Feuchthaltemittel, das Feuchtigkeit aus der Luft anzieht und in der Haut bindet. Kaltgerührte und kaltgepresste Seifen behalten das gesamte natürliche Glycerin, was zu einer besseren Hydratation der Haut führt.


Vielfalt und Anpassbarkeit

  • Individuelle Rezepturen: Bei beiden Methoden können eine Vielzahl von natürlichen Ölen, Fetten, ätherischen Ölen und anderen Zusätzen verwendet werden. Dies ermöglicht die Herstellung von Seifen, die speziell auf verschiedene Hauttypen und -bedürfnisse zugeschnitten sind, von trockener bis zu empfindlicher Haut.
  • Kreative Freiheit: Diese Herstellungsmethoden erlauben es den Seifenmachern, kreative und personalisierte Seifen zu entwickeln, die sowohl funktional als auch ästhetisch ansprechend sind.


Hautfreundlichkeit

  • Sanfte Reinigung: Die natürlichen Inhaltsstoffe und das enthaltene Glycerin sorgen dafür, dass die Seifen die Haut sanft reinigen, ohne sie auszutrocknen oder zu reizen. Dies macht sie besonders geeignet für Menschen mit empfindlicher Haut oder Hautproblemen wie Ekzemen und Psoriasis.


Umweltfreundlichkeit

  • Nachhaltige Praktiken: Viele Hersteller von kaltgerührten und kaltgepressten Seifen legen großen Wert auf nachhaltige und umweltfreundliche Produktionsmethoden. Sie verwenden oft biologische und fair gehandelte Zutaten und vermeiden synthetische Zusatzstoffe sowie Plastikverpackungen.
  • Biologisch abbaubar: Diese Seifen bestehen aus natürlichen Inhaltsstoffen, die leicht biologisch abbaubar sind und die Umwelt weniger belasten als synthetische Reinigungsmittel.
  • Lange Haltbarkeit: Kaltgerührte und kaltgepresste Seifen härten im Laufe der Zeit weiter aus, was ihre Haltbarkeit erhöht. Diese Seifen sind oft konzentrierter und halten länger als industrielle Seifen, was sie nachhaltiger macht.


Zusammenfassung



Kaltgerührte und kaltgepresste Seifen bieten eine Vielzahl von Vorteilen, die sie zur bevorzugten Wahl für viele Menschen machen. Die schonende Verarbeitung bewahrt die pflegenden Eigenschaften der natürlichen Inhaltsstoffe, das enthaltene Glycerin sorgt für zusätzliche Feuchtigkeit, und die Möglichkeit zur individuellen Anpassung der Rezepturen ermöglicht die Herstellung von Seifen, die speziell auf die Bedürfnisse der Haut abgestimmt sind. Zudem sind diese Seifen umweltfreundlich und unterstützen nachhaltige und ethische Herstellungspraktiken. Insgesamt bieten kaltgerührte und kaltgepresste Seifen eine hochwertige, hautfreundliche und nachhaltige Option für die tägliche Hautpflege.


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Chris Cosma

Über den Autor

Chris Cosma, geboren 1990 in Wolfenbüttel, ist der CEO und Mitbegründer von puremetics. Der passionierte Unternehmer hat seinen Wohnsitz in Hannover. Sein Studium konzentrierte sich auf Public Relations, was ihm die notwendigen Kenntnisse in Kommunikation und strategischem Denken verlieh.

Nach seinem Studium machte Chris Cosma seine Leidenschaften zum Beruf, indem er sich auf Kosmetik und Natur spezialisierte. Diese Entscheidung führte zur Gründung von puremetics, einem Unternehmen, das sich auf natürliche Kosmetikprodukte spezialisiert hat. Chris' Vision und Engagement tragen dazu bei, nachhaltige und umweltfreundliche Schönheitsprodukte zu schaffen, die gleichzeitig effektiv und ansprechend sind.

Chris Cosma puremetics GmbH vegane Kosmetik aus Hannover

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