Die 7 R's der Nachhaltigkeit
Täglich produzieren wir gewaltige Mengen an Müll...
... wobei ein Großteil des Mülls aus Plastik besteht. Plastik wird bewusst als extrem resistentes und sehr langlebiges Material produziert, wodurch wir an Stränden ab und zu 50+ Jahre alte Plastikflaschen finden. Solche Funde beunruhigen mittlerweile mehr, als das sie begeistern. Plastikmüll treibt in die Meere und findet sich in großen Mengen als gigantische schwimmende Müllinseln oder am Meeresgrund wieder. Irgendwo dazwischen taucht der Begriff Mikroplastik auf und die ersten Funde von Plastik im Stuhl von Menschen.
Trotzdem greifen wir aus Gewohnheit nach Plastik, wenn wir im Supermarkt einkaufen, da meistens keine plastikfrei verpackte Variante bereit liegt, oder das ökologische Produkt teurer ist. Ein Großteil dieses Plastiks verschwindet nach dem gedienten Nutzen direkt wieder aus unserem Alltag – jedoch nur visuell.
Muss ich meinen erarbeiteten Lebensstandard aufgeben für etwas, dass ich möglicherweise nicht einmal sehe?
Ist das wirklich so schlimm wie es alle sagen?
Wie kann Ich selbst umweltbewusster und gesünder leben?
Die letzten Jahre haben uns gezeigt, dass es nicht weniger Plastikmüll wird, sondern mehr. Vielleicht ist es an der Zeit einfach anzufangen irgendetwas zu tun, anstatt zu reden oder zu überlegen, was man tun könnte – bevor es zu einem „was man hätte tun können“ wird.
Und genau hier überzeugen die 7 R’s in ihren simplen, umweltfreundlichen und sogar kostensparenden Eye-openern.
- Lernen Nein zu sagen!
„Hey! Warum nicht einfach mal das unnötig mit Plastik Verpackte ablehnen, anstatt es zu kaufen?“
Dafür steht das erste „R“ – „Refuse“!
Du solltest hinterfragen ob es überhaupt nötig ist, das Produkt zu kaufen. Gerade bei Werbeartikeln, die häufig in Plastik eingeschweißt sind, sollte man über deren Dringlichkeit nachdenken. Je weniger wir einkaufen und konsumieren, desto weniger Plastik wird nachgefragt und letztendlich auch produziert. Dies bedeutet schlussendlich, dass weniger Müll und Plastik entsorgt werden muss.
- Das muss doch nicht in den Müll.
Das zweite Wort „Reduce“ steht für die Reduzierung von Müll. In der heutigen Gesellschaft wird schnell mal etwas weggeschmissen. Von alter Kleidung die abgetragen aussieht, Lebensmittel die eigentlich noch haltbar sind oder Plastikmüll, welcher mehrmals wiederverwendet werden kann. Du kannst die Menge des Mülls reduzieren, indem du nicht Alles sofort wegschmeißt, sondern Dinge wieder in Umlauf bringst. Kleidung die dir nicht mehr gefällt kann online oder auf dem Flohmarkt einfach verkauft oder an Dankbare verschenkt werden. Dasselbe gilt für Lebensmittel, die an die Tafeln oder andere Einrichtungen gespendet werden können. Diese Müllvermeidungsmaßnahmen sind seit e-bay Kleinanzeigen und der App „to good to go“ kein Geheimnis mehr. Mehr dazu findest du auch in unserem Beitrag "Mit diesen 9 Apps kannst du dein Leben nachhaltiger gestalten".
Der Clou liegt darin, das zu finden, was man selber nicht mehr braucht oder nutzt, um es an Jene mit einem Nutzen für deinen „Müll“ weiter zu geben. Einfach mal im Internet stöbern oder sich tatsächlich auch mal auf den Flohmarkt stellen.
- Das muss noch nicht in den Müll.
Weiter geht es mit dem Begriff „Reuse“. Er steht für das Wiederverwenden und Reparieren von Produkten und somit auch für das Bewusstsein nicht Teil der Wegwerfkultur zu werden. Gerade Einwegprodukten wie Plastiktüten oder TO-GO-Becher wird damit der Kampf angesagt. Wir müssen nicht bei jedem Einkauf eine neue Plastikeinkaufstüte mitnehmen. Wer eine Tüte zuhause hat, kann diese bei jedem Einkauf mitnehmen und wiederverwenden. Dasselbe gilt für Plastikbecher. Auch diese müssen nicht nach dem einmaligen Gebrauch weggeschmissen werden. Sollte ein elektronisches Gerät den Geist aufgeben, ein Bildschirm zerbrochen oder das Fahrrad verbeult sein, dann spricht doch nichts dagegen, zu einem Handwerker in der Nähe zu gehen und das bestehende Produkt einfach reparieren zu lassen. Das ist vielmals günstiger als der Kauf eines neuen Geräts. Damit entscheiden wir uns gegen den Drang, direkt eine Lösung für das Problem zu kaufen und unterstützen nebenbei sogar die Region.
Nachhaltiges Handeln spart Kosten und schützt die Umwelt.
- Alles wohin es gehört – damit es aufhört!
Das vierte Wort steht für „Recycle“. Alle Dinge, die trotz Ablehnung, Wiederverwendung und Reduzierung noch an Müll anfallen, sollten vernünftig getrennt und entsorgt werden. Es sollte nicht alles in den Hausmüll geschmissen werden. Schaue nach den Regeln und trenne deinen Müll, sodass er wenigstens recycelt werden kann. Wenn wir einen Kreislauf erhalten oder aufbauen wollen, der so wenig Müll wie möglich schafft, dann sollten wir damit anfangen ihn einzuhalten.
- Mal überlegen… geht da noch was?
Was fehlt noch? Ach ja, „Rethink“!
Das eigene Handeln hinterfragen und nach Alternativen suchen, um möglichst nachhaltig zu leben. Nur wer sein Handeln hinterfragt, kann es reflektieren und nach Verbesserungen suchen. Im Endeffekt dient dieser Beitrag dazu, sich näher mit den Themen der Nachhaltigkeit auseinander zu setzten und sich daraufhin Gedanken zu machen. Das kann von „Was kann ich in meinem Alltag zu einem kostenreduzierenden und nachhaltigen Mehrwert verändern?“ hin zu „Diesmal nehme ich meine eigene Einkaufstasche mit, anstatt eine Plastiktüte zu kaufen.“
Rethink ist der erste Schritt zu umweltbewussten Handeln.
- Das kann ich!
Selber Hand anlegen und Zeit investieren kann viel Geld und Müll sparen. Im Zeitalter der Vernetzung und heranschreitenden Digitalisierung, ist eine handwerkliche Betätigung eine willkommende Abwechslung. „Repair“ ist ein kleiner Aufruf dazu sich den Problemen von Anfang an mit Zeit und Konzentration zu widmen und nicht dem Ersetzen durch einen Kauf zu verfallen. Natürlich finden sich unter uns auch ein oder zwei Personen mit zwei linken Händen. Aber auch hier wäre vor dem Suchen auf Amazon vielleicht doch ein Suchen in den eigenen Kontakten eine Idee – Hey, hat der/die sowas ähnliches nicht beruflich gemacht?
Vielleicht gibt es in deiner Nähe ja auch ein Repair Café oder eine Repair Werkstatt, in der dir gezeigt wird, wie du dein Produkt selbst reparieren kannst.
- Müll als Nährboden?
Ja, das geht! Irgendwo zwischen Biokompostanlagen und dem Gartenkomposthaufen liegt ein Paradies an Möglichkeiten, um aus Müll Energie und Nährstoffe für die Hauspflanze und vieles mehr zu gewinnen. Vertikalgärten, welche durch den eigenen organischen Müll mit Nährstoffen versorgt werden sind hier die Vorreiter der Nachhaltigkeit im Themenbereich „Rot“ (dt. verrotten). Das Verrotten von Bioabfällen mag zwar nicht gut riechen, schafft aber auf längere Zeit hin eine wahre Goldgrube an Nährstoffen für alle Pflanzen im Haushalt. Vertikalgärten können auf dem Balkon platziert werden und sind für begabte Bastler auch kostengünstig selbst zu bauen. Anleitungen findet man überall im Netz und insbesondere auf Youtube. Wer einen Garten besitzt, dem sollte ein Kompost nicht fremd sein. Die nährstoffreiche Erde des Komposts spart Kosten und reduziert den Müll, welcher aus dem Haushalt getragen werden muss.
Greifen wir für einen Moment das Thema Rethink wieder auf, dann kommt im Bezug zum Verrotten auch ein anderes schönes Beispiel mit Mehrwert zu Tage. Gerade im Herbst sehen wir wie in den Gärten fleißig die Harken über den Boden gezogen werden, oder das Laubgebläse angeschmissen wird. Tatsächlich ist das Laub optimaler Überwinterungsschutz für den Rasen und dient ebenfalls als Nährboden im Frühjahr. Es ist wohl eine der besten Marketingmaschen, die kaum hinterfragt wurde: „Befreie den Boden vom Laub und rette so deinen Garten!“ – Rethink zeigt uns hier, dass wir durch das Nichtstun Geld für Dünger und Arbeitszeit einsparen.
Das waren nur kleine Anreize aus der wachsenden Welt der R's der Nachhaltigkeit. Sie sollen dir zeigen, was alles möglich ist, um ein gesundes und umweltbewusstes Verhalten zu etablieren. Werde auch du zu deinem persönlichen Held, indem du die Nachhaltigkeit in deinem Alltag in den Griff bekommst und etwas veränderst.
Für ein günstigeres, gesünderes und umweltfreundlicheres Leben.
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