Was jeder achtsame Fashion-Liebhaber wissen sollte

Die Fast Fashion Industrie

Modeunternehmen launchen teilweise zwölf Kollektionen im Jahr. Die Preise sind billig und die Arbeitsbedingungen meist unmenschlich. Auch für die Umwelt hat die Fast Fashion Industrie katastrophale Folgen. Wo viel produziert wird, da landet auch viel im Müll. Allein in den USA hat sich die Menge an Kleidungsstücken, die pro Jahr weggeworfen werden, auf 14 Millionen Tonnen verdoppelt. Die meiste Kleidung wird verbrannt. Das ist günstiger, als fabrikneue Kleidung zu recyceln. Auch in Deutschland bleibt jedes fünfte Kleidungsstück unverkauft. Und das, obwohl jeder Deutsche durchschnittlich jedes Jahr 60 neue Kleidungsstücke kauft. Diese werden nur noch halb so lange getragen, wie noch vor 15 Jahren. Wie sieht es mit Online-Shopping aus? In Deutschland werden jährlich durchschnittlich 24 Pakete pro Person online bestellt. Wir sind damit europäischer Spitzenreiter. Leider bestellen viele Menschen Ware schon bereits mit der Absicht, diese wieder zurückzusenden. Aber wusstest du, dass die Retoure nicht immer weiterverkauft wird, da Kosten- und Arbeitsaufwand zu hoch sind? Stattdessen wird auch hier die Ware vernichtet.

Das Problem von Kunststofffasern

Rund 70% aller weltweit produzierten Textilfasern bestehen aus synthetischen Polymeren und gefährden uns und unsere Umwelt. Mit jedem Waschgang gerät ungehindert Mikroplastik in Form von Kunststofffasern in unsere Gewässer, da die wenigsten Kläranlagen diese herausfiltern können. Übrigens haben auch Schuhe ein Mikroplastik-Problem: Jedes Jahr lösen sich pro Person etwa 109g Mikroplastik von Schuhsohlen – denn diese nutzen sich mit dem Gebrauch ab. Insgesamt kommen in Deutschland etwa 330.000 Tonnen Mikroplastik zusammen, das sind etwa 4kg pro Person. Schuhe machen also fast  3% aus. Das macht sie zu einem der Hauptverursacher von Mikroplastik in der Umwelt.

Kunststofffasern sind für rund 35% des gesamten Mikroplastikaufkommens in den Meeren verantwortlich. Aus einem Polyester-Baumwoll-Mischgewebe werden bei einer durchschnittlichen Wäsche (30 bzw. 40 Grad Celsius) rund 138000 Fasern ans Wasser abgegeben. Aus reinem Polyester sind es etwa 496000 und aus Acrylgewebe 730000 Fasern. Achtung: Du solltest unbedingt auf den Schonwaschgang verzichten! Denn hier lösen sich zusätzliche Mikrofasern von der Kleidung. Grund dafür ist, dass bei Schonwaschgängen mehr Wasser verwendet wird. Statt die Produktion von Kleidung aus Kunststofffasern zu unterstützen, solltest du lieber Mode aus Naturfasern wie Baumwolle, Leinen oder Hanf kaufen. Aber: Die Baumwollproduktion zieht leider einen enorm hohen Wasserverbrauch mit sich. Du musst natürlich nicht all deine Kleidung aus Kunststofffasern wegschmeißen, denn das ist alles andere als nachhaltig. Wasche die Kleidung stattdessen in einem feinmaschigen Wäschenetz, das die gelösten Kunststofffasern auffängt.

Die nachhaltigeren Alternativen

Wir müssen nicht auf alles verzichten – aber bewusster konsumieren. Kauf weniger Kleidung, achte auf deren Qualität und trag sie länger. Qualitativ hochwertige Kleidung ist zwar teurer, aber da du sie länger trägst als Billigware, ist sie umgerechnet quasi günstiger. Denn: „Wer billig kauft, der kauft zweimal“. Du hast bestimmt schon mal den Begriff „Fair Fashion“ gehört. Nachhaltige Kleidung ist nicht mit Schadstoffen belastet, ist somit umweltfreundlicher und besser für die Gesundheit. Der Produktionsprozess der Kleidung wird transparenter gestaltet und es werden verbesserte Arbeitsbedingungen geschaffen. Fair Fashion soll einen Bewusstseinswandel im Umgang mit Mode herbeiführen. Noch effizienter ist es, bereits Vorhandenes wieder zu verwenden, da dies keine neuen Ressourcen erfordert. In Second-Hand-Läden und auf Online-Verkaufsportalen findest du coole Angebote, die es so im Laden oft gar nicht mehr gibt. Und wenn du einfach eine gewisse Abwechslung im Kleiderschrank brauchst, dann leihe dir doch einfach mal Kleidung aus oder tausche und teile sie mit Freunden. Wenn dir Kleidung kaputt geht, dann versuche sie zu reparieren, statt sie direkt wegzuschmeißen. Vielleicht hast du ja auch ein Händchen für Näharbeit und kannst alte Kleidung upcyceln. Übrigens: Von Altkleidercontainern raten wir ab. Die Ware landet nicht immer da, wo sie eigentlich gebraucht wird und die Altkleider auf dem Markt zerstören die lokale Textilindustrie. Spende Kleidung besser direkt dorthin, wo du helfen möchtest.

 

 

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