Was du unbedingt über Plastik wissen solltest
Kunststoff in vollsynthetischer Form gibt es seit 1907. Seitdem ist es ein sehr beliebtes Material, denn es ist günstig, beständig, leicht und dient als schützende Verpackung. Aber Kunststoff ist umweltschädlich – und das ist lange kein Geheimnis mehr. Plastik „zersetzt“ sich erst nach schätzungsweise 400 Jahren. Tatsächlich zerfällt es nur in Mikroplastik (<5mm) und bleibt in dieser Form für immer in winzig kleinen Partikeln in der Natur. Kunststoff ist eben, wie der Name verrät, ein künstlicher Stoff, welcher nicht in der Natur vorkommt und somit nicht vollständig verrottet. Damit ist jedes Stück Plastik, was jemals hergestellt wurde, noch in irgendeiner Form auf der Erde vorhanden.
Das Problem mit Mikroplastik
Wie bereits erwähnt, zerfällt Plastik nur in winzig kleine Teile und verschwindet nie vollständig. Man spricht hier von Mikroplastik. Die wenigsten Kläranlagen können dieses herausfiltern, somit gelangt es in unsere Umwelt. Tiere nehmen dieses auf, was schwere gesundheitliche Folgen für sie haben und sogar zum Tod führen kann. Und auch wir nehmen Mikroplastik auf: Eine Studie belegte, dass Menschen jede Woche bis zu 5g Mikroplastik aufnehmen. Das entspricht dem Gewicht einer Kreditkarte! Kennst du schon die 10 Hauptverursacher von Mikroplastik? Wir stellen sie vor:
So lange dauert es, bis die Natur Abfall zersetzt hat
Allein in Deutschland fallen jedes Jahr insgesamt 6,2 Millionen Tonnen Kunststoffabfall an. 60% gehen hierbei auf Verpackungen zurück, das sind also etwa 3,2 Millionen Tonnen. Davon werden etwa 49,7% recycelt, weitere 49,7% werden verbrannt. Pro Kopf fallen deutschlandweit jährlich etwa 38,5kg Verpackungsmüll an. Unser Verbrauch von Kunststoff hat sich in 22 Jahren um 105% erhöht.
Leider ist nicht jedes Plastik recycelbar. Schwarzes Plastik stellt hier zum Beispiel ein großes Problem dar: Recycelbares Plastik wird von Sensoren durch reflektiertes Licht identifiziert – schwarzes Plastik wird von Sortieranlagen oft nicht erkannt. Deshalb wird schwarzes Plastik dann meistens als Restmüll aussortiert und verbrannt. Aber selbst das Plastik, was theoretisch recycelbar ist, wird nur selten wirklich wiederverwertet. Tatsächlich werden in Deutschland nicht einmal 16% des anfallenden Plastikmülls recycelt. Der Großteil wird verbrannt, denn das ist billiger. Außerdem verliert Kunststoff mit jedem Recycling an Qualität. Grundsätzlich kann nur sortenreines Plastik recycelt werden. Hier helfen Recyclingcodes, die Aufschluss darüber geben, wie die Verpackungen sachgerecht der Wiederverwertung zuzuführen sind. Außerdem ist das Material durch sie erkennbar. Es gibt die Recyclingcodes 01-07:
· Polyethylenterephthalat (PET) - Recyclingcode "01"
· Polyethylen (PE) – Recyclingcode "02" und "04"
· Polyvinylchlorid (PVC) – Recyclingcode "03"
· Polypropylen (PP) – Recyclingcode "05"
· Polystyrol (PS) – Recyclingcode "06"
· 07 O – O (Other) steht für “andere Kunststoffe” (z.B. PC = Polycarbonat oder ABS = Acylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer)
Um die Umwelt zu entlasten, wird viel Hoffnung in die Wiederverwertung von Kunststoffen gesteckt. Aber Plastik zu recyceln ist aufwendig und teuer. Und auch, wenn wiederverwertetes Plastik die Umwelt schont, steht die präventive Vermeidung von Kunststoffabfällen an allererster Stelle.
7 Simple Tipps zur Plastikvermeidung
1. Nimm immer einen Stoffbeutel mit
2. Trinke Leitungswasser - das spart neben (Plastik-)Müll auch Geld. Wusstest du, dass in Mineralwasser aus Plastikflaschen häufig Schadstoffe stecken, dir wir beim Trinken aufnehmen?
3. Kaufe Obst und Gemüse unverpackt
4. Nutze statt Einwegprodukten wiederverwendbare Gegenstände und diese dann auch so lange wie möglich
5. Achte auf Inhaltsstoffe in der Kosmetik
6. Zweckentfremdung: Du kannst Einweggläser zur Aufbewahrung oder auch als Trinkglas verwenden, in alten Verpackungen dein Makeup aufbewahren oder Orangenschalen trocknen lassen und als Raumduft aufstellen
7. Kauf immer nur so viel, wie du wirklich brauchst und halte doch auch nach Second Hand Ausschau
Wenn Du direkt über die neuesten Blogbeiträge informiert werden möchtest, dann folg uns gerne auf Instagram! :-)
Hinterlassen Sie einen Kommentar